Kinder, die mit ihren Eltern in Armut aufwachsen sind stark benachteiligt und haben eindeutig schlechtere Chancen im Leben.
Prägende Erfahrungen spiegeln die Wirklichkeit im Aufwachsen vieler Kinder und Jugendlichen wider, die in Armut leben.
Ich habe Hunger.
Keiner spielt mit mir.
12 Quadratmeter für mich und meine Schwester.
Für mich hat keiner Zeit.
Ich kann nicht in Ferien fahren.
Mir ist kalt.
Meine Mama hat kein Geld für Schulsachen.Ich bin raus!
Ja, die gibt es!!
In unserer ehemals wohlhabenden Stadt fällt der Gedanke schwer, dass es Kinder und Jugendliche gibt, die von Armut betroffen sind. Und doch, wenn man genau hinschaut, gibt es dieses gesellschaftliche Problem mitten unter uns.
In Leverkusen leben 5.044 von insgesamt 22.958 Kindern im Alter von 0 bis 15 Jahren in Familien mit einem Einkommen in Form von Sozialleistungen nach Hartz IV.
Das sind rund 22% oder mehr als 1/5 der Gleichaltrigen. In einzelnen Stadtteilen erreicht dieser Anteil bis zu 50 %. Das bedeutet, hier lebt rund die Hälfte der Kinder dieses Alters mit ihren Eltern in einer materiellen Notlage.
Seit Jahren steigt der Anteil armer Kinder weiter an.
Ein Ende dieser Tendenz ist nicht abzusehen.
- Kinder aus Familien ohne Arbeit - Hartz IV-Empfänger.
- Kinder Alleinerziehender, die auf Hartz IV-Leistungen angewiesen sind.
- Kinder aus kinderreichen Familien mit geringem Einkommen.
- Kinder mit Migrationshintergrund.
- Kinder aus Haushalten mit Vollzeitbeschäftigten, die aufgrund ihres geringen Einkommens staatliche Unterstützung benötigen.
Das Thema Kinderarmut ist in der breiten Öffentlichkeit noch nicht angekommen.
Verwaltung, Institutionen, Verbände und Vereine arbeiten jedoch aktiv daran, die Auswirkungen der Kinderarmut in Leverkusen für die Betroffenen zu mildern.
Zu den Angeboten zählen u.a. :
- Gezielte Unterstützung durch die Angebote in den Kinder- und Jugendeinrichtungen.
- Projekt Kindermahlzeit (Unterstützung bedürftiger Kinder in den Kinder- und Jugendeinrichtungen).
- Die Angebote in den Kindertagesstätten und den Offenen Ganztagsschulen.
- Der Aufbau von Netzwerken im Rahmen des Programms „Teilhabe ermöglichen-Netzwerke gegen
Kinderarmut“. - „Frühe Hilfen“ (Unterstützung junger Familien/Alleinerziehender).
- Individuelle Hilfen durch die gemeinnützige Gesellschaft „Der kleine Goldfisch“.
Trotz boomender Wirtschaftslage wuchsen 2015 bundesweit 14,7 Prozent der Kinder unter 18 Jahren in Familien auf, die Hartz IV beziehen. Im Vergleich zu 2011 ist das ein Anstieg um 0,4 Prozent. Besonders Kinder mit nur einem Elternteil oder zwei und mehr Geschwistern sind von Armut betroffen: Von allen Heranwachsenden in staatlicher Grundsicherung lebt die Hälfte bei einem alleinerziehenden Elternteil und 36 Prozent leben in Familien mit drei oder mehr Kindern.
Für viele Kinder, die Hartz IV beziehen, ist Armut ein Dauerzustand: Die Mehrheit wächst über einen längeren Zeitraum in Armut auf. 57 Prozent der betroffenen jungen Menschen im Alter von sieben bis unter 15 Jahren bezogen drei Jahre und länger staatliche Unterstützung nach dem Zweiten Sozialgesetzbuch (SGB II).
Weitere aktuelle Infos zum Thema Kinderarmut finden Sie u.a. unter folgenden Links :
Studie des ISS (Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik)
Aktuelles Zahlenmaterial zu den Leverkusener Stadtteilen und Quartieren (kleinere Zuschnitte innerhalb der jeweiligen Stadtteile)
oder allgemeine Daten der Stadt