Am Ende des „Pänz und Friends -Familienfestes“ blickten die Aktiven unseres Netzwerks voller Stolz auf eine absolut gelungene Veranstaltung zurück. Anlässlich des Weltkindertages hatte das Netzwerk am vergangenen Freitag auf das große Spiel- und Wiesengelände in der Derrsiedlung eingeladen.
Über 500 Kinder und fast ebenso viele Eltern wurden von den vielseitigen, interessanten Angeboten angezogen. Da wurde in der Kreativmeile geschmiedet, mit Recyclingmaterialien gebastelt, aus Tonscherben wurden Mosaike zu kleinen Kunstwerken zusammengefügt und ebenso konnten die Kids mit Spraydosen farbenfrohe Graffitibilder nach ihren eigenen Vorstellungen entstehen lassen. Weitere Sport- und Spielangebote machten die weitläufige Spaßmeile zum Wohlfühlort für Jung und Alt. Stolz berichtete der kleine Marc von seinem Gewinn, einem Metallbaukasten, den er am Stand der „Tafel der Dinge“ beim Drehen des Glücksrades gewonnen hatte.
Mit „Pänz & Friends“ knüpfte das Netzwerk Kinderarmut an mehrere, gleich konzipierte Veranstaltungen in der Vergangenheit an. Hierbei wird hierbei versucht, Stadtteile mit besonders hohem Anteil bedürftiger Menschen in den Vordergrund zu stellen. Bekanntlich leben in Leverkusen knapp 5.000 Kinder von 0-15 Jahren in sogenannten Bedarfsgemeinschaften nach SGB2. In einzelnen Stadtteilen erreicht der Anteil in dieser Altersgruppe bis zu 47 % der von Armut betroffenen Kinder. Das am Weltkindertag ein Familienfest in dieser Form und Größe stattfinden konnte, war insbesondere auch den vielen Vereinen und Institutionen wie dem Nachbarschaftstreff, den Schulen, dem Landesprojekt Kinderstark und dem Kinder- und Jugendtreff „die 9“ zu verdanken. Dieses professionelle Verbundsystem unterschiedlicher Akteure bildet vor Ort den sozialen Kitt, der die Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und sozialen Hintergründen zusammenschweißt. Beispielhaft zeigt sich hier wie wichtig die offene Kinder- und Jugendarbeit in der Entwicklung von Kindern der spielerische Erwerb sozialer Schlüsselkompetenzen ist.
Das Spiel- und Familienfest des Netzwerks Kinderarmut hat gezeigt, das Veranstaltungen dieser Art sehr gut angenommen werden und dabei gleichzeitig das Miteinander im Stadtteil erheblich fördern. Dort wo Ehrenamt und professionelle Strukturen aus Kinder- und Jugendarbeit, Schule, Kitas, „Frühen Hilfen“ Hand in Hand arbeiten, können herausfordernde Wohnquartiere mit hoher Arbeitslosigkeit, Kinderarmut und anderen Faktoren zu gut gelingenden Orten des Aufwachsens werden. Apropos Aufwachsen: wie heißt es dabei immer aus dem Mund der politisch Verantwortlichen? „Die Kinder sind die Zukunft unserer Gesellschaft“. Die anstehenden Haushaltsplanberatungen werden zeigen, wie es um diese Weisheit bestellt ist.